Magnetangeln: Vom Geheimtipp zum neuen Trendabenteuer. Es gibt einen Grund, warum immer mehr Menschen dieses großartigen Leidenschaft nachgehen. Es sind die Emotionen und die aufregenden Erlebnisse, die Magnetangler in ihren Bann ziehen.
Tipp 1: Der Angelmagnet macht den Unterschied
Das Angeln mit Magneten ist erst seit der Verfügbarkeit der extrem starken Neodym Magnete möglich. Um ernsthaft im Wasser Gegenstände heben zu können braucht man Magnete ab 200kg Zugkraft (Die angegebene Zugkraft wird nur bei optimalen Bedingungen erzielt, die aber beim Magnetangeln nie realistisch sind). Herkömmliche Magnete wären selbst über 100 Kilogramm schwer.
- Kaufen Sie daher einen runden Neodym Magneten idealerweise mit 300 kg Zugkraft. Der Neodym Magnet braucht eine Öse ab 75mm und ein Stahlgehäuse.
- Sie brauchen ein strapazierfähiges Nylonseil mit mindestens 10 m Länge
- Arbeitshandschuhe, die Ihnen gut passen und nicht zu dick sind
300 kg Magnetkraft
Tipp 2: Das richtige Gewässer zum Magnetangeln finden
Perfekte Gewässer zum Magnetangeln zu finden ist gar nicht so einfach. Es darf nicht zu tief sein, die Strömung darf nicht zu stark sein, Schiffsruten und Naturschutzgebiete sind tabu. Gut geeignete Gewässer zum Magnetfischen sind…
- Bäche, die nicht zu schnell fließen. Sie sind weder zu breit noch zu tief. Sie sind meist nicht so vermüllt, wie die schiffsbefahrenen Flüsse. Weiterhin positiv ist, dass Bäche nicht so verschlammt sind. Es gibt erstaunliche Fundergebnisse auch in kleinen Bächen.
- Seen sind großartige Magnetangelorte und oft ertragreich mit guten Funden. Allerdings sind die Ufer oft schon abgesucht oder sie liegen an unzugänglichen Stellen. Wenn man die Chane hat von einem Boot aus mit dem magnetfischen zu können erlebt man unglaublich aufregende Tage.
- Flüsse sind eher was für erfahrene Magnetfischer. Die Strömung spült kleiner Gegenstände alle weg oder versenkt sie im tiefen Schlamm. Aber auf der anderen Seite bergen Flüsse auch die Chance auf einen Jackpot mit richtig großen Funden. Auf einer Flussbrücke, die noch nicht beangelt wurde, fühlt sich ein Magnetfischer wie Alice im Wunderland.
Tipp 3: Achte auf die Sicherheit beim Magnetfischen
Magnetfischen ist scheinbar nicht gefährlich, aber nur scheinbar. Es gibt einige ganz konkrete Gefahren, gegen die Du Dich wappnen musst:
- Dein Magnet ist sehr stark. Wenn Du Körperteile zwischen Magnet und einem magnetischen Metall bekommst, dann ist das sehr schmerzhaft.
- Unfälle mit den Magneten passieren meistens beim Transport mit dem Auto oder dem Fahrrad. Achte unbedingt darauf , dass Dein Magnet in einem passenden Gehäuse transportiert wird, das den Magneten abschirmt.
- Achtung: Achte beim Auswurf des Magneten darauf, dass Du keine Menschen oder Gegenstände in Deiner Umgebung gefährdest. Du solltest den Magneten nicht mit dem Seil schwingen, denn damit sind Unfälle und Verletzungen vorprogrammiert.
Tipp 4: Gefährliche Funde
- Informiere Dich vor dem Magnetfischen bei lokalen Behörden, ob das Gewässer als gefährlich eingestuft wird
- Solltest Du den leisesten Verdacht haben, dass Dein Magnet eine Granate oder Bombenkontakt hatte, informiere sofort die Polizei (nicht über die 110).
- Auch bei Anzeichen von Straftaten solltest Du Dich an die Polizei wenden. Ein gefundener Tresor oder ein Revolver ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht auf legalem Wege in den Fluss gefallen
Tipp 5: Realistische Erwartungen beim Magnetangeln
Die große Frage ist, was sind realistische Funderwartungen beim Magnetangeln. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass man so gut wie immer etwas am Magneten hat. Allerdings ist die Varianz der möglichen Magnet-Angelergebnisse riesig. Von Müll über Fahrräder und Skateboards bis hin zu antiken Waffen oder Geldkassetten ist alles möglich. Edelmetalle wie Gold uns Silber sind nicht magnetisch, deshalb ist es unwahrscheinlich reine Edelmetalle zu finden. Jedoch sind vielen historischen Edelmetallmünzen auch magnetische Bestandteile beigemischt, so dass diese Legierungen wieder magnetisch sind und mit dem starken Neodym Magneten geangelt werden können. Historisch interessante oder wertvolle Funde können sein:
- Abzeichen und Orden, die an der Nadel magnetisch sind
- Spitzen von historischen Lanzen
- historische und aktuelle Münzen mit magnetischen Bestandteilen
- Schlüssel und Schlösser
- metallische Knöpfe von Trachten und Uniformen
- Gürtelschnallen
- Bajonette
- historische Vorderlader
- Werkzeug
- Taschenmesser
- Armbanduhren
- Autoteile
- historische Angelhaken
- Euro Münzen
Tipp 6: Magnetangeln nur dort wo es nicht verboten ist
- Wenn die Eigentümer der Gewässer das Magnetangeln erlauben, bist Du weitgehend auf der sicheren Seite,
- Bei öffentlichen Gewässern ist die Lage komplizierter. Die Rechtslage variiert von Bundesland zu Bundesland. In Bayern ist die Technik des Magnetfischens vom Bayerischen Fischereigesetz nicht umfasst. Somit begeht man ohne Erlaubnis eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße geahndet werden kann.
- In anderen Bundesländern existieren teilweise andere Regelungen und das Magnetfischen ist nicht generell verboten.
- Erkundige Dich unbedingt bei lokalen Behörden und hole Dir eine Erlaubnis ein, bevor Du Deinen Bergemagneten in ein Gewässer wirfst.
- Aus Vorsichtsgründen empfiehlt es sich, immer ohne Zeugen mit Magneten zu fischen und auch keine Videos oder Bilder vom Magnetangeln zu veröffentlichen.
Tipp 7: Wenn der Bergemagnet festhängt beim Fischen
Was tun, wenn Dein Magnet an einem zu schweren metallischen Gegenstand oder an eine Installation aus Metall festhängt?
- Keine Panik, denn da hilft Dir die Physik.
- Wenn Du Deinen Magneten nicht mehr bergen kannst, dann hängt Dein Magnet an einem sehr schweren Gegenstand oder einer Konstruktion.
- Die Haftkraft eines Magneten ist sehr hoch, wenn Du versuchst den Magneten frontal zu lösen.
- Je spitzer der Zugwinkel wir desto geringer ist Haltekraft des Magneten. Wenn man den Magnet seitlich abzieht, wirken die sogenannten Scherkräfte, diese betragen nur ca. 15% der Haftkraft
- Du musst also den Winkel zum haftenden Objekt ändern und Deinen Magneten möglichst seitlich abziehen.