Wie finde ich den Nordpol eines Magneten?
Eine scheinbar triviale Frage. „Jetzt habe ich die schönen Magnete geschickt bekommen, wie kann ich eigentlich die Magnetpole bestimmen?“
Hier ein paar einfache Tipps und Methoden zur Magnetpolbestimmung:
Was ist ein Magnet-Pol?
Jeder Magnet hat einen Nord- und einen Südpol. Magnete mit nur einem Pol gibt es nicht! (Naja auf Atomeben tüfteln die Forscher gerade). Bei einem axial magnetisierten Scheibenmagneten bedeutet dies, dass die Pole die runden Flächen sind. Sie können also auf die eine Seite ein S und auf die andere Seite ein N malen. Die Frage ist nur, was ist was?
5 einfache Methoden um die Magnetpole zu identifizieren
Fall 1: Sie haben einen Magneten, bei dem Sie die Pole bereits kennen (zum Beispiel einen Hufeisenmagnet oder einen unserer markierten Neodym Magnete)
Dann ist alles sehr, sehr einfach. Sie halten den fraglichen Magnet an die Nordseite (meist rot markiert). Die Seite des Magneten, die von dem roten Magnetpol angezogen wird, ist der Südpol, die abgestoßene der Nordpol.
Halten Sie den Magneten an den Nordpol des markierten Magneten (oft grün gekennzeichnet) so ist die angezogene Seite der Südpol und die abgestoßene Seit der Nordpol. Also ganz einfach.
Fall 2: Sie haben einen Kompass (nein – nicht der aus dem Handy)
Cool. Auch dann haben Sie leichtes Spiel. Halten Sie einen der Pole an den Kompass und sofort wird sich die Kompassnadel an dem Magneten ausrichten. Kleine Quizzfrage: Der Nordpol des Kompass‘ zeigt auf den Magneten. Welcher Pol zieht wohl die Nadel an? Richtig das ist der Südpol.
Oder anders ausgedrückt immer die gegenpolige Seite wird angezogen.
Fall 3: Ich habe weder einen anderen Magneten noch einen Kompass will aber trotzdem wissen welches der Nord- bzw. Südpol meines Magneten ist.
Allerdings sollten Sie grob die Himmelsrichtungen Ihres Standortes kennen (kleiner Tip: im Osten geht die Sonne auf im Süden nimmt sie Ihren Lauf im Westen geht sie wieder unter)
Fall 3 a) Die Fadenlösung
Kleine Bastelarbeit: Sie binden den Faden so an die Supermagnete, dass er genau ausgwogent ist und waagerecht an dem Faden hängt. Ist ein bisschen kniffelig, aber ein kleines Tesa hilft. Nun befestigen Sie den Faden an der Decke (Oberlicht, Lampe, Schrank) und lassen den Magneten auspendeln. Am besten Sie verlassen den Raum damit keine Luftverwirblungen das Auspendeln stört.
Nun wieder unsere Quizzfrage: Welcher Pol unseres selbstgebastelten Kompasses zeigt nach Norden?
Reingefallen! Der Nordpol unseres Magneten zeigt nach Norden. Eigentlich sind die Pole unserer Erde falsch beschriftet.
Also bitte merken: Der Nordpol des Magneten zeigt nach Norden der Südpol zeigt nach Süden.
Übrigens: Der preiswerte Kugelkompass hat tatsächlich einen Neodym-Magneten im Inneren. Die traditionellen Nadelkompasse verwenden magnetisierten Stahl. Also seien Sie vorsichtig und kommen dem mit einem Neodym Magnet ausgestatteten Kompass nicht zu nahe. Das starke Magnetfeld eines Neodym-Magneten könnte die Nadel entmagnetisieren, oder – noch schlimmer – in die entgegengesetzte Richtung magnetisieren. magnetisiern!
Fall 3 b) Die Schwimmlösung zum Bestimmen der Pole von Magneten
Auch ganz einfach:
1. Schüssel, Becher oder Topf nehmen, mit Wasser auffüllen
2. Stück Styropor, Pappe oder Holz drauf Schwimmen lassen
3. Magnet drauflegen
Ergebnis: Magnet geht unter, dann war er zu schwer 😉
4. Magnet richtet sich ganz langsam aus
Und wie Sie bereits wissen: Der Nordpol zeigt nach Norden uns der Südpol zeigt nach Süden.
Fall 3 c) Die Minimalisten-Lösung für axial magnetisierte Scheibenmagnete
Wir wissen, dass axial magnetisierte Scheibenmagnete die Pole auf der Fläche haben (woher? Na vom Anfang des Artikels). Also Magnet auf die schmale, dünne Seite stellen, am besten auf eine ganz ebene Fläche (Bsp: Spiegel, Glasplatte oder glatte Tischplatte). Kann bei sehr dünnen Magneten etwas kniffelig werden, aber mit ein bisschen Geduld schaffen Sie das. Der Magnet wird sich wieder ausrichten und die Fläche, die nach Norden zeigt ist der Nordpol und die nach Süden zeigt der Südpol.