Neodym ist vielleicht nicht das spektakulärste Element der seltenen Erden. Da gibt es zum Beispiel Scandium, das in Laserkristallen gebraucht wird oder Yttrium, das für Schmucksteine und als Diamantersatz eingesetzt wird. Aber Neodym ist der „Leistungsträger“ in der seltenen Erden Mannschaft – deshalb (und weil der Neodym Magnet ohne Neodym kein Neodym Magnet wären) ein ganzer Blogeintrag über dieses großartige Element.
Neodym: Wie Entdeckt man ein neues Element?
Was hat Neodym mit dem Glühstrumpf, dem Zündstein und der Marke Osram gemeinsam? Alles wurde von Carl Friedrich Auer von Welsbach entdeckt bzw. erfunden. Wie so oft bei großen Erfindungen waren auch bei der Entdeckung von Neodym viele große Köpfe beteiligt. 1841 extrahierte Carl Gustav Mosander die seltene Erde Didym aus Lanthanoxid. 1874 bemerkte Per Teodor Cleve, dass es sich bei Didym eigentlich um zwei Elemente handelte. Im Jahr 1879 isolierte Lecoq de Boisbaudran Samarium aus Didym, das er aus dem Mineral Samarskit gewann. 1885 gelang es Carl Auer von Welsbach, Didym in Praseodym und Neodym zu trennen, die Salze unterschiedlicher Farbe bilden. Reines metallisches Neodym wurde erst 1925 dargestellt.
Neodymvorkommen
Die Bayan Obo Mine in der Inneren Mongolei (China9 ist eine der größten Vorkommen an seltenen Erden. 2005 stammten 45% der Seltenen Erden Produktion aus dieser Mine. Die Bezeichnung seltene Erden ist allerdings nicht richtig. Es sind nämlich Metalle und keine Erden und selten sind diese Metalle auch nicht. Neodym kommt in der Erdkruste häufiger vor als Blei. Was jedoch selten ist sind Lagerstätten die wirtschaftlich sinnvollen Abbau erlauben (Konzentration von über 1%). Seltene Erden werden deshalb hauptsächlich als Nebenprodukt anderer Erze gewonnen. Der Markt für seltene Erden ist allein in den letzten 20 Jahren um das 40fache gewachsen. China bedient über 90% des Weltmarktes und hat damit ein Quasi Monopol. Wobei dies nicht an den Vorkommen liegt, sondern an den erschlossenen Minen.
Neodym unter Argongas Quelle: Foto aus meiner Elementesammlung Fotograf: Tomihahndorf Datum: März 2006
CC BY-SA 3.0
Eigenschaften von Neodym
Da Neodym schnell mit Sauerstoff reagiert (oxidiert), bekommt man es eigentlich nie als reines Metall zu sehen. Als solches ist es silbrig-weiß, bei Kontakt mit Luft verfärbt es sich rasch rosa-violett. Diese Schicht kann leicht abblättern. Mit warmen Wasser reagiert es schnell unter Freisetzung von Knallgas (Wasserstoff).
Was macht man mit Neodym?
Wie fast alle seltenen Erden Element ist Neodym ein echtes High Tech Element. Unangefochtene Verwendung Nummer 1 ist der Einsatz zur Produktion von Supermagnete. Was man mit Neodym Magnete so alles anstellen kann, können Sie hier nachlesen.